Es wird eng!

20

Mai
Das Stück   Es wird eng. Wo die Welt uns immer mehr Möglichkeiten und Freiheiten eröffnet, verengt sich vieler Menschen Lebensraum immer weiter. Wir können jeden Winkel des Globus bereisen, uns jeden materiellen Wunsch in den Briefkasten ordern, in unserem sozialen Umfeld verfügen wir über eine digitale Omnipräsenz, Grenzen kennen wir kaum noch. Doch die Freiheit sperrt uns schleichend in einen Käfig der eigenen Entscheidungsunfähigkeit. Wohnungen, Kalender und Leiber füllen sich, wo die Disziplinierung des eigenen Konsums kläglich scheitert. Wir stehen an einem Punkt, wo ein einzelnes Leben nicht mehr fassen kann, was ihm die Welt zu Füssen legt. In der gierigen Angst von allem nicht genug zu bekommen, etwas zu verpassen, überladen wir uns derart, dass wir dazu den Lebensraum anderer vernichten müssen und so enden alle Beteiligten als Eingeengte. Das Stück ‘Es wird eng’ befasst sich mit dem Druck der heutigen Gesellschaft mit ihrer klaustrophobischen Freiheit umzugehen, als wäre sie die leere Armut selbst, die sie verursacht. Scheinbar gegensätzliche Existenzen werden parallel geführt, die am gleichen Leiden erkrankt sind: Es wird eng!